Der Pumpenstößel schlägt zurück oder wird von selbst langsam herausgedrückt:
Das Tankventil, zumeist als Bodenventil in der Pumpe ausgeführt, ist defekt. In den meisten Fällen wird die Pumpe recht schnell versagen, da das austretende Petroleum auch das Fett in der Pumpe verdünnt. Bei fast allen Modellen kann das Ventil mit dem dazugehörigen langen Schlüssel nach dem Ausbau des Pumpenstößels herausgedreht werden. Es ist ein federbelastetes Kugelventil. Manchmal ist Schmutz drin, dann reinigen, sonst muss es ersetzt werden. Umgekehrt wieder zusammen bauen.


Die Pumpe generiert keinen Druck:
Zumeist ist das Pumpenleder bzw. der O-Ring (Dichtring) defekt oder verhärtet.

Einige Modelle (Optimus 535) nutzen eine kleine Ledermanschette. Zur Abhilfe wird der Pumpenstößel herausgenommen und, wenn ein Leder vorhanden und nicht verschlissen ist, wird dies in Lederfett "eingelegt" und wieder gefügig gemacht. Dann kann es wieder eingebaut werden, in dem es mit der weiten Seite zuerst in die Pumpe gedrückt wird. Optimus 154/55 Modelle u.a. haben O-Ringe verbaut. Optimal ist, wenn man diese durch einen neuen in Silikon bzw. Nitril ersetzen kann.

Pumpe

Der Tank verliert Druck:
Verliert der Tank trotzdem Druck, kann er ein Leck haben, was aber aufgrund des austretenden Brennstoffs auffallen sollte. Zumeist ist aber die Gummidichtung im Deckel verschlissen oder verhärtet und muss ersetzt werden. Einige Deckel enthalten zusätzlich ein Druckablassventil und/oder ein Manometer. Beides kann defekt sein und lecken, ist aber einfach ersetzbar.


Pumpendrücke zum Starten (wer es genau haben möchte):
Etwa 15 - 20 Pumpenhübe auf den meisten Kochern
Petroleumkocher: ca. 1 kg/cm² oder 15 psi Petroleumkocher mit Rapidvorwärmung: ca. 2 kg/cm² oder 30 psi
Spiritus: 0,5 kg/cm² oder 6 - 7 psi


Kein Brennstoff am Brenner:
Prüfen ob Brennstoff im Tank, Druck aufgebaut ist und das Regelventil arbeitet. In der Leitung bzw. im Brenner sind oft Gazefilter verbaut sein. Sie sollen verhindern, dass der Brenner pulsierend brennt (Leydenfrost’sches Phänomen). Sie können zugesetzt sein durch die Benutzung von verdrecktem Brennstoff. Der Brenner muss ausgebaut werden. Bevor man dies tut, gründlich prüfen, ob es nicht an einem der anderen Gründe liegt.


Brennstoff leckt aus den Brennergehäusen (nicht aus der Stopfbuchse der Reglerstange): Dann ist einer oder sogar beide Brenner hin, es bleibt nur der Tausch. Ein wichtiges Ersatzteil ist ein Blindstopfen, den man bei Ausfall eines Brenners stattdessen auf die Basis des defekten Brenners schraubt. Dann funktioniert der Kocher nämlich wenigstens mit einem Brenner. Diese Blindschraube war ein Standardersatzteil in den Optimus Kochern Nr. 535 ("der Weiße"), sie befand sich eingeklemmt von unten erreichbar im Kochergehäuse. Wer einen solchen Kocher hat sollte prüfen, ob sie noch da ist. Bei Reisen unbedingt als Ersatzteil mitnehmen.


Gelbe ggf. auch größere Flamme nach dem Start:

Es wurde nicht ausreichend vorgeheizt. Brennerregler sofort schließen, Brenner abkühlen lassen und neu und länger vorheizen. Ggf. den Kocher aus dem Wind nehmen oder etwas gegen Zug abschirmen, wenn man im Freien damit kocht.


Während des Kochens bilden sich einige gelbe Flammen:
Das Luft/Brennstoffgemisch ist falsch. Dies kann verschiedene Gründe haben
A) Die Düse ist ausgeschlagen und muss ersetzt werden. Austausch von Düsen und Düsennadeln.
B) die innere oder äußere Kappe sitzt nicht richtig oder haben Ablagerungen. Abkühlen lassen und überprüfen und wieder zusammensetzen.
C) Die Bohrungen der Siebkappe auf dem Brenner sind ausgebrannt, korrodiert und zerfallen. Die Kappe muss ersetzt werden.
D) Der Kocher hat zu wenig Druck, mehr Druck aufpumpen oder der Brenner wurde zu klein gedreht: Regler anders einstellen.


Während des Betriebs scheint der Brenner "pulsierend" zu brennen:
Ignorieren, es handelt sich hier um das Auftreten des sog. Leydenfrost’schen Phänomens: das Petroleum im Brenner verdampft noch nicht ganz gleichmäßig und flüssige Anteile geraten in die Düse, wo sie schlagartig verdampfen, was zu dem pulsierenden Brand führt. Dies ist ein bekanntes Oberflächenphänomen, was wahrscheinlich jeder schon einmal gesehen hat, wenn ein Wassertropfen auf eine heiße Herdplatte kommt. Obwohl dieser dort an sich sofort verdampfen müsste tanzt er als kleine Perle vorher eine Weile auf der heißen Platte hin und her. Gleiches geschieht im Brenner.


Der Brenner arbeitet, aber die Flammen scheinen weit vor den Löchern der Kappen zu "tanzen":
In diesem Fall bekommt der Brenner zu viel Sauerstoff. Die innere und äußere Kappe prüfen, ob sie sauber sind und richtig sitzen. Man kann Abhilfe schaffen, in dem man einige kleine Belüftungsecken nacheinander in die unteren Ränder der äußeren Kappe feilt, damit wird ein wenig Luft der Verbrennung entzogen. Dies ist eine Arbeit, die sehr sorgfältig ausgeführt werden muss und sie ist sehr selten.


Der Brenner arbeitet, aber die Flammen werden über die Zeit kontinuierlich kleiner:
Ein sicheres Zeichen, dass sich Kohlenstoffablagerungen im Brenner gebildet haben. Man sollte versuchen die Düse mit der Düsennadel zu reinigen. Dazu den Brennerregler gefühlvoll maximal aufdrehen (Stellung ‚CLEAN’) und sofort wieder zurückdrehen. Lag es an der Düse ist das Problem damit behoben. Wenn nicht ist wohl der Brenner verkokt und muss zumeist ersetzt werden. Aus meiner Erfahrung kommt dieses bei Gebrauch von sauberen Brennstoffen äußerst selten vor und wird als Problem weit übertrieben. Auf Fernreisen mag dies anders aussehen. Hinweis zum Entkoken von Brennern.


An der Reglerstange brennt eine kleine Flamme:
Die Dichtung der Stopfbuchsen leckt und muss mit einem 10-Maulschlüssel vorsichtig nachgezogen werden. Nur soweit drehen, dass die Flamme erlöscht.


Der Brenner leckt Brennstoff, wenn nicht im Gebrauch:
Der Düsennadel ist falsch montiert und verhindert das Schließen des Reglers oder der Regler wurde fälschlicherweise ganz geöffnet (Stellung ‚CLEAN’) und nur die Düsennadel verschließt die Düse mechanisch. Dann das Ventil mit Stellung (‚CLOSE’) schließen.


Extrem wilde Flammen direkt nach dem Anzünden, die aber sofort erlöschen:

Ein seltenes Problem, was nur bei Kochern auftritt, die an einen festen separaten Tank (zB der Firma Taylor) mit einem eigenen Bodenventil in der Leitung zum Kocher angeschlossen sind. In diesem Fall war dieses Ventil abgesperrt, der Brenner wurde vorgeheizt und der sich im Brenner dabei ausbreitende Überdruck konnte nicht zurück in den Tank ausweichen. Dies ist eine Fehlbedienung der Anlage, das Ventil immer geöffnet lassen und einen Merkzettel an den Kocher hängen.