Die erste Regel lautet, nur das zu reparieren, was man sich zutraut, sonst bringt oder schickt man den Kocher besser zu einem, der es kann. Die Fa. Weimeister in Hamburg ist eine gute Adresse.
Die zweite Regel lautet, den Brenner nur auszubauen, wenn es nötig ist. Das klingt trivial, ist aber absolut sinnvoll. Man macht sich sonst unnütze Arbeit und den Düsen- und Regelstangenwechsel bekommt man ohne Ausbau hin.
Benötigtes Werkzeug und Material:
Spitzzange
19-er gekröpfter Maulschlüssel (kann man sich aus einem Schlüssel aus Stahlblech auch selbst biegen)
19-er Mauschlüssel
24-er Mauschlüssel (nur beim 54/55 und 154/155)
ggf Rohrzange
Dichtringe, Konus, ggf neuen Splint
Je nach Kocher wird beim Brennerausbau etwas anders vorgegangen:
535-er:
Wenn möglich werden Tank und Brenner aus dem Gehäuse genommen. Regelgriffe abbauen, in dem man die beiden Splinte entfernt. Überwurfutter an der Pumpe lösen. Dann hat man die Tankeinheit mit den Brennern vor sich.
54/55 und 154/155:
Hier ist der Brenner durch das Gehäuse verschraubt. Eine gute Erklärung findet man hier. Zuerst löst man an der Unterseite die Überwurfmutter mit einem 24-er Maulschlüssel. Mit dem tief gekröpften 19-er Schlüssel hält man dann den Brenner auf der Oberseite in Position und löst von unten die Verschraubung mit einem weiteren 19-er Maulschlüssel. Es darf nicht der Brenner selbst mit der Hand heraus- bzw. wieder hineingedreht werden.
Der ausgebaute Brenner wird geprüft, gereinigt, ggf. werden die Regelstange und Düse und Düsennadel ersetzt. Wichtig ist, die großen Überwurfmuttern an der Verschraubung unter dem Banner beim 54/55 und 154/155 sollten bei der Gelegenheit gangbar gemacht werden, etwas Rostlöser wirkt hier Wunder.
Hat man einen Kocher mit funktionierenden Rapidvorwärmungen sollte man dort nachschauen.
Beim Einbau geht man umgekehrt vor. Zuerst prüft man, ob der Splint zu einem möglicherweise neuen Brenner passt (da gibt es in der Vergangenheit etwas andere Maße u.a. bei den Geniol Brennern). Keine großes Unterfangen, aber einfacher es bei ausgebautem Brenner anzupassen. Optimus Brenner haben ein viereckiges Ende der Regelstange, die meisten anderen (Patria etc.) eine runde.
In das Innenrohr der Brenner kann man von unten man ein Gazefilter aus feinem Machendrahtgeflecht einsetzen, das man bei der Fa. Weimeister erhält. Es dient dazu, das lästige Pulsieren des gestarteten Brenners abzustellen.
Unter den Brenner kommen vor die Spiritusschale (beim Optimus 155 vor und gern auch hinter das Gehäuse) eine Dichtung aus Klingersil oä Material.
Dann wird unten in den Brenner eine neue konische Aluminiumdichtung eingesetzt und der Brenner eingeschraubt und mit der 19-er Mutter festgezogen. Der Konus sollte unbedingt neu sein, alles andere bringt nur Nerverei und Undichtigkeit. Wieder mit dem Schlüssel oben am Brenner gegenhalten, KEINE Kraft auf das Brennergehäuse geben.
Mit den Schlüsseln wird so angezogen, dass die Regelachse sauber mit dem Brennergehäuse fluchtet.
Beim Optimus 154/55 wird dann noch mit der 24-er Überwurfmutter der Brenner in das Gehäuse nach unten gezogen, die Dichtung zwischen Brenner und Gehäuse kommt unter Druck und ggf einzufüllender Spiritus bleibt im Gehäuse. Bisweilen ist hier etwas Justierung der Höhen nötig, sowohl der Aluminiumkonus muss den Brenner richtig eindichten, als auch der Brenner muss richtig in der Wanne sitzen. Beim 535-Modell von Optimus ist das ganze weniger aufwändig.
Sind die Düsen drin, wird das System aufgepumpt und mit Spüli-Wasser können die einzelnen Verschraubungen auf Dichtigkeit geprüft und ggf. noch einmal nachgezogen werden. Nach dem Probelauf nochmals auf Dichtigkeit prüfen.
Das war es dann auch schon, bis zum Einbau der Düse. Dazu gab es eine nette bebilderte Anleitung, die in der Segelzeitung ‚Die Yacht’ erschienen war (Michael Naujok, Optimus in Schuss, Yacht 16/2002, 75-77)