Optimus hatte ein System ähnlich der aus den Petromax-Lampen bekannten Rapidvorwärmung eingebaut, bei denen flüssiges Petroleum durch eine sehr feine Düse unter Druck zerstäubt und so zündfähig wird. Bei letzteren Kochern sollte der Tank auf gut 2 Atm aufgepumpt werden, um ein gewisses Druckpolster zu schaffen. Dann wird mit einem separaten Hebel die Vorwärmung geöffnet und das ausströmende Gas wird angezündet. Diese Vorwärmungen machen gern Ärger, das austretende Gemisch hat zu viel Sauerstoff und zündet nicht, sondern die Streichholzflamme wird durch das Gemisch ausgeblasen. Dann ist die Vorwärmung defekt und muss überholt werden. Die Vorwärmung dauert ca. 60 Sek., weil sie sehr heiß wird. Danach wird der Regler des Brenners geöffnet und der Brenner tut sein Werk.


Sicherlich war das von Optimus entwickelte System das eleganteste. Es konnte sich aber nicht halten, da es teuer war und sehr anfällig gegen Schmutz im Brennstoff reagierte. Es darf unterstellt werden, dass auch der Einsatz mangelnder Brennstoffqualitäten zu seiner Unbeliebtheit beigetragen hat, denn bei minderer Petroleumqualität verkokt das System schnell und die sehr feinen Düsen der Vorwärmung setzen sich schnell dicht.


Allen diesen Neuerungen haftet die komplexe Mechanik für die Vorwärmung an, die sich auch nur kompliziert reparieren lässt. Wer so einen funktionierenden Kocher noch sein Eigen nennt dürfte damit glücklich sein. Viele dieser Kocher dürften jedoch mittlerweile - auch mangels Ersatzteilen - auf Vorwärmung mit Spiritus zurückgebaut sein. Dazu wird die Vorwärmung ausgebaut und die Verschraubungen am Tank werden mit einer speziellen Schrauben (Nr. 2820) geschlossen, um den Konus über dem Gewinde sicher abzudichten. Man sollte nicht versuchen, das Rohr abschneiden, es ist doppelwandig gebaut ist und man bekommt das nicht richtig hin. Gleichzeitig zerstört man ein wichtiges Ersatzteil.


Diese Optimus Rapid-Vorwärmungen sind kompliziert zu reparieren. An ihnen ist nichts einzustellen, ihr Mischungsverhältnis ist fix und ergibt sich aus den festgelegten Durchmessern. Reparaturversuche, an dieser Stelle sei es schon gesagt, sollten vor dem Zerlegen genau überlegt werden, denn es geht bei falschem Vorgehen leicht etwas kaputt. Soll so ein Kocher repariert werden ist die Firma Weimeister die erste (und wahrscheinlich auch die einzige) Adresse.


Enders hatte in den Modellen Neptun 310/312 eine Vorwärmung verbaut, bei der Feuerzeuggas aus einer kleinen Kartusche auf dem Brenner abgebrannt wurde, sehr elegant. aber damit kam wieder ein zusätzlicher Brennstoff an Bord, die Speicherkapazität war nicht groß. Außerdem ist der Kocher mangels zu montierender Schlingerleiste nur begrenzt als Bootskocher zu brauchen.